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Haben Sie Kinder?


Als Frau hat man es nicht leicht.

Als Mann auch nicht immer, aber das steht auf einem anderen Blatt geschrieben und soll hier heute nicht diskutiert werden.

Frauen kriegen Kinder. Meistens jedenfalls.

Irgendwann weicht der wohlwollende Duft des anmutigen Geschlechtes in weite Ferne und macht Platz für die strenge Duftnote von vollen Windeln und aufgeweichten Butterbrezeln.

Immer und überall dort zu finden, wo es Frauen gibt.


War das schon immer so?


Es gibt Staaten, Nationen und Stämme, die nehmen die Fortpflanzung ernster als andere.

Israel ist Weltmeister im Kinder kriegen während die Lappländer als „Kinder-Sparefroh“ in das andere Extrem tentieren.

Ich kann’s ihnen nicht verübeln. Wer zieht schon gerne vor einem Rentier blank???

Aber zurück in den Nahen Osten:



Hier zu Lande sind Knirpse so selbstverständlich und reichlich, wie das Salz in der Suppe.

Undenkbar wie geschmacklos das Leben ganz ohne sein müsse... fad, sinnlos, nicht auszumalen wie düster.

Babies zu haben ist hier viel mehr als eine Entscheidung für‘s Leben, es ist das Leben.

Die Mythologie sagt, dass in Krisenherden mehr Wonneproppen geboren werden, da es das Familiengefühl stärkt, wenn es im Draußen rumplig wird.

Und hier rumpelt’s gewaltig...


Kinder kriegen ist Frauensache. Sich im Schlamm wühlen und die Kalaschnikow schultern auch.

Stimmt nicht? Stimmt wohl!

Welcome to the middle East.

Während wir uns das intellektuelle Köpflein zerbrechen, wie man die deutsche Sprache richtig gendert, stehen meine Nachbarinnen mit roten manikürten Fingernägeln und einem M16 Gewehr an der Bushaltestelle und schützen die Außengrenzen, bevor sie drei Kinder kriegen und die scharfe Munition gegen heiße Fläschchen und Schnuller tauschen.

Ja, Multitasking, mit einem Hang zu „Hände hoch oder ich schieße“, ist nur eines ihrer außergewöhnlichen Mutter-Skills.

Hier an der Grenze zu Syrien und dem Gazastreifen ist das schon lange kein Widerspruch mehr. Im Gegenteil.

Es gehört wie Josef und Maria, ins verzogene Bild der überholten Glaubenssätze.

Da schau ich mit meinen beiden Hunden wahrscheinlich etwas lau daneben aus.




Auch hält sich meine Erfahrung mit dem heißen Eisen zurück, außer, das Schützenfest zählt auch. Da greif auch ich zur Knarre, um ein Plüschtier eiskalt zu erlegen.



Die Frage nach Kindern, ist ein Blick durch das Schlüsselloch ins Schlafzimmer.


Oh, wie ich es hasse!

Hand auf’s Herz.

In den meisten Haushalten ist der Federnball, mit dem heißen Tango, Privatsache.

Nur äußerst selten - eine mindere Spezies – lässt man sich dabei gern auf den Popo schauen. Kinder werden da gemacht, wo uns keiner sieht.

Ist es die Neugierde oder das unwiderstehliche Kuss-Rot der süßen Frucht in Nachbars Garten, die unsere stubenreinen Manieren über den Zaun kehren, um mit der Tür ins Haus zu fallen?

Mann, Pardon Frau, kann nicht anders. Man wird ja wohl noch fragen dürfen?

Wer sind diese merkwürdigen Geschöpfe, die das heiße Ofenrohr nicht standesgemäß nutzen?

Hier drei Möglichkeiten, warum der „Braten“ nicht in die Röhre kommt:


A- Überemanzipierte Frauen, mit einem ausgeprägten Hang zur Maskulinität

B- Singles, Ramponierte oder Hormonschleudern, die oft mutterseelen alleine auf Hochzeiten tanzen und im Dunkeln Kataloge von potenziellen Samenspendern wälzen

C- Selbstverliebte Karrieregören, die sich selber am meisten Lieben und auf den Rest der Welt pupsen.


Shame on us! Kein Wunder, dass bei dieser Population die Kirchenbänke immer leerer werden.

Somit ist Jennifer Aniston, die Hollywood Schönheit, wohl auch keine praktizierende Christin mehr....

Die traf es im wahrsten Sinne des Wortes doppelt hart.

Zuerst brennt der Ehemann Brad Pitt mit einer anderen Multimillionärin durch und lässt dann den Storch gleich mehrmals zuschlagen. Das muss sie härter getroffen haben als jedes Blitzlicht-Gewitter.


Öffentlich wird sie bemitleidet. Immer und immer wieder. Den Stempel „allein und keine Kinder“ kriegt sie nicht mehr los.... die arme!


Wie wird wohl ein Date in ihrem Leben aussehen?



Er: „Ach sie sind geschieden. Wie hieß ihr Ehemann noch mal gleich“?


Sie: „Brad Pitt.“


ER: „Danke. Und tschüss.“


Ja, unsere „Jen“ geht immer früh zu Bett....




Die Wallstreet als neuer Uterus


Eine verheiratete Frau (meine Wenigkeit), die in Israel keine Kinder hat (wieder ich), ist in diesem Staat so rar, wie Sumpfblumen in der Wüste.

Zugegeben, es gibt hier nicht viele, die sich ausschließlich um ihr „inneres Kind“ kümmern, fernab von jeglichen Sandkisten und Rutschbahnen.

Hier und da berichten Sagen und Mythen von uns, aber gesehen werden wir kaum...


Was das genau heißt: Ich sage in einer Woche öfter, dass wir keine Kinder haben, als JA, wir wohnen wirklich an der Betonmauer zu Palästina.

Jetzt stell dir das mal vor. Da heißt es, ein Kind zu haben, ist wie ein Tattoo auf die Stirn tätowiert. Keines zu haben aber auch!

Nicht nur in Israel, dieses Phänomen ist international. Wie der Spruch „Fuck you“, der macht vor Landesgrenzen auch nicht halt und wird global verstanden.


Manchmal komme ich mir vor als wäre ich an der Wallstreet in Manhattan.

Auch dort ist in der rush hour die Hölle los.



Alle spekulieren, fragen angeregt, wann der „Kurs“ einschlägt, der Marktwert nach oben geht und das Leben einen tieferen Sinn bekommt.

Ja, Kinder kriegen ist wie mit Aktien hantieren – es ist schon lange keine Privatsache mehr!


Kinder sind ein Segen aber ist es automatisch ein Fluch, wenn man keine hat?

Ich stutze.

Bei einer Gesellschaft, die Individualismus größer schreibt, als die Jerusalem Post ihre Schlagzeilen, frage ich mich schon, wieviel Kollektives hinter jedem einzelnen Strampler steckt.

Alle Menschen ereilt derselbe Ruf, die Welt zu einer besseren zu machen.

Warum glauben wir erst dann komplett zu sein, wenn wir uns multiplizieren?

Alle Größen predigen seit jeher, dass dich kein Mensch, außer du selbst, jemals vervollständigen kann.

Da frag ich mich schon, wieviel Prestige steckt eigentlich hinter der zweit schönsten Sache der Welt?


Ich für meinen Teil, ich sag’s ganz ehrlich, halte mich raus aus der Politik.

Die Frage zu stellen, ob man Kinder will oder nicht, ist für mich so Tabu, wie der Lohnzettel des Nachbarn. Es geht mich nichts an.

Und warum geht es mich nichts an? Weil es 1. nicht mein Senf ist und 2. dem Gegenüber zu 100% unangenehm ist, auch wenn er womöglich schon längst den Jackpot auf dem Konto hat.


Kinderfreie Menschen schlürfen Midnight Cocktails, tanzen Tango und reisen um die Welt (falls nicht, solltest du das dringend nochmals überdenken), während kinderreiche Familien den Höhepunkt ihres Lebens im Elterndasein erfahren.


Wäre es schön, manchmal tauschen zu können?

Natürlich. Insgeheim wünscht sich wohl jede Partei manchmal an den Platz des anderen. Wir alle sitzen hinter unseren überdimensionalen Panoramafenstern und malen uns die Geschichten der anderen aus... eine Mutter, die für einen Tag gerne vogelfrei wäre und der introvertierte Single, der sich Gesellschaft wünscht. Jeder hat seine individuelle Aufgabe und wir alle haben eine andere.


Ob ich mit meinen Leben als kinderfreie Frau zufrieden bin?

Ja! Sehr. Ich liebe es. Mein Fokus ist darauf gerichtet, was ich habe und nicht darauf ob etwas fehlt. Das macht mein Leben sehr viel genussvoller. Versuch‘ s mal!



Der Aufruf


Liebe Frauen, sollte sich wieder jemand in Ihren Uterus verirren, kopieren Sie gerne meine Antwort, sie ist nicht lizenziert: „Nase raus aus meinem Schlüpfer“.


Falls auch du – die Frage nach Kindern gestellt hast, obwohl du nur ein passiver Teil des Kreises des Vertrauens bist.... Dann NU NU NU... Tue es ab heute nicht mehr und bleibe bei deiner Wäsche! Dein Gegenüber wird’s dir herzlichst danken....


In diesem Sinne: Gehet hin und vermehret euch - oder eben nicht...



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