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Corona! Gute Mädchen kommen in den Himmel, die anderen überall hin

„Wir werden alle sterben!“, rufe ich lauthals von meinem Sitz quer durch den Gang. Gal hält mir erschrocken den Mund zu.


Es ist paradox, aber wahr. Ich fliege nicht gern. Gar nicht gern, um ehrlich ins neue Jahr zu starten.

Einmal geht es besser, einmal schlechter und einmal gar nicht.

Dieses Mal gar nicht.


Absurd?! Bestimmt! Ich als „Möchte-gern-Weltenbummlerin“ mag es nicht, in Höhen zu schweben, wo selbst der Sperberggeier wieder kehrt macht. Aber wer als Auswanderin ins Heimatland will, muss sich erst in den Flieger wagen. Da muss ich jetzt durch!

Die feuchten Patsche-Händchen klopfen rastlos auf meinem beklemmten Brustkorb, während die Stewardess (einzige Kreaturen auf dem Planet Erde, die in High Heels sprinten können) auf mich zu rast.


Gal hat genug.

Mein Göttergatte packt seinen Krempel und legt sich schräg über die Sitzreihe hinter mir. Dank Pandemie ist der Vogel halb leer.

Ich presse meine Finger durch die Sitzritzen, die er müde im Dämmerzustand streichelt, als mir die Flugbegleiterin wenig charmant durch die Blume steckt, dass ich mit meinem zerflossenen Mascara im Gesicht wie ein Koala aussehe. „What the fuck is wrong with you?!??!“, flüstert Gal mir von hinten, mit einem letzten Aufschrei von Leben in ihm, zu. „Wann hattest du heute Zeit für Wimperntusche?“

Erkenntnis des Moments: hysterisch sein macht müde und schwarze Striche im Gesicht zugleich. Bald darauf döse auch ich ein.....


Weihnachten.

Ich hatte genug von selbst gebastelten Christbäumen, Mistelzweige, die keine sind und Fliesenböden, die mehr Kälte als Putin ausstrahlen. Ich sehnte mich dringlichst zurück nach einer Dosis zuckersüßem Raffaello Likör ...

Ja, es war Zeit für mich. Weltweite Pandemie hin oder her .....

Ein Blick hinter die Kulissen. Hier gehts zu den Insider News ...

Wie windig musst du sein, um dem österreichischem Alpenglühen, in diesen Tagen näher zu kommen?

Reisen ist Luxus. Wenn auch nur geistig. Denn unser Flugticket kostete weniger als ein Wiener Schnitzel beim XXX Lutz. Die Ausgaben überschaubar, die aufgebrauchten Nerven nicht.

Unzählige Papiere von unzähligen Ämtern sammelten sich in unserer Plastikfolie ein, drei Corona Impfungen und eine Kurzzeit Quarantäne brauchte es, um uns nach Europa und wieder zurück zu beamen.

Österreich nimmt es ein bisschen legerer, braucht keine Extratests, während Israel mit den harten „Stäbchen“ auffährt.


Berge, Berge und noch mehr Berge von Plastik und Stäbchen wachsen hinter dem Drehstuhl der Corona Tester am Ben Gorion Airport zu einem Monster heran. Ich habe ein bisschen Angst, dass der Nasenbohrer bald auf ewig vom Müll verschlungen wird. Es ist mir ein Graus. Aber ich muss mich an der eigenen Nase nehmen, bevor er es tut. Ich und unser coming home for x-Mas ist ein Teil davon...

Wer jetzt reist, weiß nie, wo es hingeht!

Das ist Teil des Neuen all inclusive Package - eine Reise ins Blaue mit Ausgang ungewiss.

Quarantäne Hotels zwingen dich womöglich in eine Verlängerung des „Pyjama Styles“, Flüge werden gestrichen, weil die Lotsen husten und die Gäste der Kreuzfahrtschiffe können nicht auslaufen, weil die Crew dieses Mal richtig positiv gestimmt ist ...


Ja, für die, die es gerne "weiter weg haben" sind schwierige Zeiten hereingebrochen .... Die Flexibilität des Geistes im Dauertraining, während die Contenance in den rauen Gewässern ums Überleben kämpft ... In Zeiten wie diesen kann der Rutsch ins neue Jahr ganz schnell ein Bauchklatscher werden.


Hörst du Ned, wie die Zeit vergeht ....oder hört das denn nie auf?!?


Reisen zu Weihachten, ein Jahr vorher:


Istanbul.

Nur Gott und die österreichische Corona Gecko Kommission wissen, warum ich hier gelandet bin.

Mein Flug in die alte Heimat kurz vor knapp - gestrichen. Die Zeit läuft gegen mich, denn das heimatliche Territorium darf nur noch bis 19. Dezember ohne eine 14-tägige Quarantäne betreten werden. Da ich nur 13 Urlaubstage habe, stehe ich vor einer organisatorischen Herausforderung.

Ich buche erneut einen Flug, denn das lass ich mir nicht neben! Will ja nicht umsonst nach jeder Impfung “nachhause“ gefiebert haben.

8 stunden Boxenstopp in Istanbul, dass ich pünktlich 10 Min. vor Mitternacht, am 18. Dezember, in Wien landen kann. Das nehm ich!! Denn, zu lange waren wir schon alle getrennt.

1,44 Millionen Quadratmeter Flughafenfläche, unzählige Nationen und Reisepässe und eine Pandemie! Ich kann mir nicht helfen aber das Gefühl, dass die Welt hier wieder vereint ist, ist stärker als je zuvor.

Ich schaue mich um (was soll ich in 8 Stunden auch sonst tun), esse Chips und lausche den Gesprächen auf internationalem Boden. Ich muss schmunzeln. Weltweit und überall der gleiche Dialog.


Was wünschen sich Menschen fürs neue Jahr? Das Gespräch zweier Passanten am Flughafen Istanbul:

Die beiden Frauen erinnern mich ein bisschen an mich selbst, bevor mir „Grüß Gott“ die Realität begegnete.

Was sie sich wünschten? Here we go:


Aussehen wie Vollzeit Influencerin Heidi Klum, Geld verdienen, wie die bekannten Ärsche der Kardashians und natürlich den richtigen Partner zu finden.

Geschmacklich können diese Zeilen natürlich individuell abweichen aber im Großen und Ganzen hier die Top 10 oder die Inbrunst der Männlichkeit:


Der Traummann von heute:


Einfühlsam ernährt er sich ausschließlich vegetarisch, nachdem er männlich das Holz gehackt hat, trinkt Yogitee anstelle von Weißbier, wird vom Meditieren high, stellt sich wie ein Freiheitskämpfer vor die Frau, um der Erste an der Kasse zu sein, verscheucht Halunken und andere zwiegespaltene Personen, verdient viel Geld und hat trotzdem immer Zeit, wirkt nicht nur beim Glühbirnen austauschen erleuchtet, ist gepflegt und trotzdem verrucht genug, um die Rohre im Haus alle selber zu verlegen ...

Was für ein Mann, nicht wahr?

Ich weiß nicht, wie es dir geht, aber ich habe so ein Exemplar noch nie getroffen und bin mir auch nicht sicher, ob ich das will. Avatare wohnen bekanntermaße ja auf anderen Planten.....


Aber das Herz will nun mal, was das Herz eben will. Die Weltweite Krise reiht sich hinter dem "Amore" ein. Da kann man nichts machen!


Unser Urlaub und das „Amore Mio“ im Schnee ist auch wieder vorbei, wir sind zurück in Isreal.


Wie das aussieht?

Und ja, ich sag‘s dir nicht gern, tue es aber trotzdem.

Heute gebe ich mich melancholisch. Ausnahmsweise!

Kaum zurück am Hotspot Gaza Streifen, sehne mich erstens zurück nach der frischen Bergluft, zweitens nach meiner Mami und drittens nach meinen wunderbaren Freunden, bei denen es jetzt im Schnee heiß hergeht, während mein Mann und ich in der Wüste uns an jeden Grashalm klammern.


Ein Auswandererherz ist ein zerrissenes Herz. Immer! Viele die diesen abenteuerlichen Schritt auch wagten, werden mir jetzt nickend zustimmen. Erst durch ein „Alchemisten Life“ wird das Zurückgelassene zu einem romantischen Heimatstreifen. So wie der Sissi Film, die unsterbliche Queen von Österreich. Die Neuverfilmung gleich miteingeschlossen. Denn im Gegensatz zur kritischen Stimme der Kronenzeitung, finde ich die neue Serie klasse! Eine Königin, die sich auch über die Bewegung im Schlafzimmer Gedanken macht. Wie wunderbar realistisch, pardon. Feministisch ...

Hurra, da haben sie sich mal was getraut!

Seit wir zurück sind, fühlt es sich an, als hätten sie mir die Brettel an den Beinen von gestern heute wieder vors Gesicht geklatscht.

Ja, der Ort, wo alle nach Gott suchen, obwohl der das Land schon lange verlassen hat, wäre auch ohne Corona schwierig und begrenzt. In vier Stunden ist die Nation von Norden nach Süden ausgefahren. Urlaub und vereisen bekommt hier eine neue Dimension.

Denn, wer in einem Land lebt, das erstens winzig klein ist, zweitens einen besseren Grenzschutz hat als die Heilsarmee, und drittens von rechts nach links liest, kommt schnell an seine Grenzen ...


Aber vorsicht!

Das Land überrascht.


Während Österreich immer noch daran glaubt, dass Impfen auch vor Dummheit schützt, testet der Nahe Osten am laufenden Motor.

Mac Drive ähnliche Teststraßen mit großen weißen Zelten finden sich überall ein, wo es Menschen gibt.

Dazu brauchst du dein Handy, eine ID Nummer und ein Auto, das dich über die geraden Straßen chauffiert.

Der Motor läuft, das Stäbchen kommt da hin wo’s nicht hingehört, die salzigen Tränen laufen dir über die Wangen, du drückst aufs Gas und weiter geht‘s... Klingt einfach?!?! Ist es auch!

In Zeiten wie diesen geht einfach alles. Schier Unmögliches ist Realität und nix ist fix.

Avatare als Marsmenschen verkleidet auf Planeten Erde, Flüge, die nicht abheben, und Freundinnen aus aller Welt, die nach Mister Right ausschauhalten.

Aber hey, möglicherweise kommt der Traummann ja noch .... An die Pandemie haben wir ja auch nicht geglaubt.......

Crossing Finger’s für uns alle und das unsere Wünsche und Hoffnungen doch noch in Erfüllung gehen!

„Jedem Anfang wohnt ein Zauber inne“ Herman Hesse ... Na dann, auf gehts!





Danke fuer dein Herz am Ende der Kolumne.


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