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Ahoi Piraten, Ahoi ! Wer zur See will, muss sich erst aufs Neuland wagen...

Tausend Wege führen nach Rom, aber wo führen all die anderen hin?


Ich habe eine Theorie.


Jeden einzelnen Schritt, den wir tun, sei er auch noch so klein, ist für die Zielgerade unerlässlich.

Daran halte ich fest, was sollt ich sonst auch tun ....


All die 1001 verwinkelten Seitengassen, Irrwege oder verwachsenen Labyrinths (ich kenne sie alle!), verraten einem nie, wo sie aufhören, geschweige denn, dich hinbringen.

Das kann verwirrend sein.


Denn, wenn man sich auf unbekannte Pfade traut, du dich auf die Spuren von Christoph Kolumbus wagst, dann kennst du sie auch.

Die berühmten Momente wie diese .....

Tiefe Gräben von Zweifel und Unsicherheit klopfen nach der beginnenden Aufbruchsstimmung an und drohen dich zu verschlingen.


Denn das Abenteuer zeigt sich selten auf den ersten Blick ....


Mach dich bereit und wirf den Anker aus, denn heute gehen wir auf Zeitreise!


Long, long Time ago I can still remember… ( oder wie könnt ich das auch vergessen)


Der Pfad 007 - auf der Suche nach Glück:

Es regnet in Strömen als der raue Oktoberwind mir schonungslos ins Gesicht peitscht.

Mir ist kalt und die ersten Zweifel kommen in mir auf als ich die Reeperbahn rauf und runter laufe und fragwürdige Blicke mich von oben bis unten mustern.

„Deine Kappe, mach sie ab!“, ruft mein neuer Chef Basti mir energisch entgegen, als er sich umdreht und schnellen Schrittes zu mir zurückläuft.

Seine nasse Hand greift nach mir, zieht mich in die nächste Spelunke, wo weitere 5 Teammitglieder schon auf uns warten.


Hektisch zieht er mich zu sich ran und nimmt mir die Mütze ab.

„Siehst du, was da steht?“, fragt er während er aufgebracht auf die Buchstaben auf meiner Kappe hinweist.

Ohne meine Antwort abzuwarten, redet er weiter.

„FRAG MICH!, in Grossbauchstaben steht, frag mich drauf!“

„Maria Mutter Gottes“, raunt er mit bebender Stimme, „wir sind hier in Hamburg, das kannst du nicht machen??!“.

Engteistert blicke ich in sein nasses Gesicht .

„Die Kappe“, fährt er fort, „tragen wir nur am „Anreisetag“, wenn die verirrten Touristen orientierungslos am Deck herumschwirren. So wissen sie, dass du zur Crew gehörst.“

„Jeden Samstag wirst du sie tragen, ab morgen... Sonst nie... Merk dir das!“.

Grinsend bestellt er am leeren Tresen ein Bier als seine schmalen Finger durch die schwarzen Haarschneckerl gleiten und ich mir insgeheim schwöre, Hamburg nie wieder ohne Regenschirm zu besuchen.


„Liebe Kollegen!“, räuspert sich Basti tadellos, während er feierlich sein Glas hebt. „Morgen früh fliegen wir alle gemeinsam nach Malle, um von dort aus auf Karibik zu schippern.“

„Der erste Hafen, den wir nach mehreren Seetangen anlaufen werden, wird auf der Insel Barbados sein. Wir werden gemeinsam arbeiten, gemeinsam wohnen, gemeinsam lachen und gemeinsam weinen. Ab heute sind wir Freunde, Feinde und Familie zu gleich. Wir sind Seeleute, haben nichts außer Landgänge, das Meer, viiiielll Arbeit und uns ... Also erhebt eure Gläser ihr modernen Matrosen - ahoi Kollegen, ahoi!!!“


Mir fehlen die Worte.

Mein Mund steht weit offen, als ich das große Schiff zum ersten Mal im Hafen liegen sehe.

Es ist größer als ich dachte. Viel größer ...

Ihr roter Kussmund zieht sich über den gesamten Bug, während zwei aufgemalte burschikose Augen, die weite des Ozeans im Blick behalten und unzählige Bullaugen, Steuer und Backbord zieren.

Stark und stolz wirkt sie, die Aida Vita, unbrechbar ihr solides Metall. Eingeschüchtert von ihrer Erscheinung nähere ich mich langsam dem dampfenden Hotel.


"Die Reise beginnt dort, wo der Rhythmus des Herzens dem Wind der Angst ausgesetzt ist.“(Fabrizio Resca)

Ja, das tut sie!

Ich bebe innerlich, habe Angst und gleichzeitig kann ich es kaum noch erwarten, ein kleiner Teil ihres Mechanismus zu sein. Ich bin zerissen, will weglaufen und an Bord gehen zu gleich...


Erkenntis des Moments: Wer in unbekannte Gewässer reist, kann Angst und Vorfreude nicht mehr unterscheiden. Das einzigartige Gefühl vermischt sich zu einem speziellen Gebräu.


Ich schlucke.

170 Tage ist der obere Teil des Stockbettes in meiner winzig kleinen Schiffskajüte für zwei Personen, mein neues fensterloses Zuhause auf See.

Ab jetzt verschlingt mich das Schiff, lässt mich und die restliche Crew jeden Morgen in einem anderen Hafen wieder wach werden.


Mein erster Arbeitstag auf See:

„Wie haben Sie es denn bitte in die Animation Crew geschafft? Sie sprechen nicht einmal Deutsch?!?!“

Außerordentlich charmant, nicht wahr?

Das war mein erster Gäste Kommentar, nachdem ich die Reling zum ersten Mal euporischen Schrittes hinauflief, in die Schiffsuniform schlüpfte und am Sonnendeck als fliegende Reporterin zum Mikrofon griff.

Heute, so unter uns, fühle ich mich stark genug die Frage zu beantworten.

Es gibt nur einen Grund, wieso ich es in die Unterhaltung-Crew geschafft habe und der heißt:

Britney Spears.

Ja, das ist die „kahle“ Wahrheit.

Sie hat etwas geschafft, was andere nicht für möglich hielten.

Erkenntnis einer zukünftigen Piratin mit Sozialversicherung: Wer zur See will muss sich erst aufs Neuland wagen.

Niederschmetternde Kommentare hin oder her.


2 sehr nervöse Minuten und ein Bühnenauftritt blieben mir, um die Rederei in Hamburg von meiner Show-Seetauglichkeit zu überzeugen.


Die Karibik im Visier, hielt ich mir vor der Kreuzfahrt Jury ein Spielzeug-Mikrofon ins Gesicht, repräsentierte Pop-Sternchen und Reporter zu gleich.

Ich interviewte Britney Spears (mich), die von ihren schweren Klunkern an der rechten Hand in die Tiefe gezogen wurde, während sie dem Reporter (auch ich) jämmerlich erklärte warum ihre Ehe kürzer andauerte als die vorletzte Folge der Schlümpfe.


Kurz darauf stand ich am Hafen und blickte das erste mal zu ihr hoch.

Leinen los und ran an die Kanonen – ich war im Team.

Ob die Jury wohl wusste, was sie tat?


Das gesponserte über Winteruns-Programm inclusive Insel hopping deluxe, begeleitet von springenden Delfinen im azurblauen Wasser, stillt zwar das Fernweh, beschert dir aber tiefe Augenringe, ein bisschen Heimweh und den Wunsch nach Meuterei! Denn, wer als Crew mit dem Dampfer um die Welt reist, hat vor allem eines nicht und das ist Zeit.

Rund um die Uhr, immer und überall ist man dort, wo das Lachen zu Hause ist, vor allem das: Wach!


Wo selbst mir das Lächeln kurzzeitig entwischte und mein Stolz über Board ging :

Ich war ...

- Ariel die Meerjungfrau

- Bunny Girl mit Plüschschwänzchen

- Bingo Moderator für die ganz „wilden“ Gäste, die sich nach - einer Grenzerfahrung sehnten

- Christkind am Heiligen Abend (das sich am Vodka vergriff)

- Schi schna Schappi - ich bin ein Ganz-Körper-Krokodil


Um nur einige meiner Moments of Glory zu nennen.

Von da an wusste ich es.

Alles hat seinen Preis. Das war meiner.

Aber wer auf die schönsten Strände mit saftigen Kokospalmen der Welt will, darf nicht zimperlich sein!


Erkenntnis zwischen zwei Kontinenten: Spaß verkaufen ist harte Arbeit.


Für mich reichte eine Saison auf dem schwimmenden Walt Disney Land der Spaßmacher Rederei.

Ich hatte mein Ziel erreicht.

Fuhr zur See, tanzte zu den karibischen Rhythmen (selten), trank Rum wie echte Piraten (oft) und gewann einen sehr guten Freund dazu.

Sein Name ist Vasi, als ausgeblideter Tänzer und Sänger war er wichtiger Teil des gecharterten Schiff-Show-Ensembles.

Wir teilten uns eine Schiffskajüte und lebten den Fluch der Karibik bald in eigen Regie aus.


Diesem Sommer, 15 Jahre später, traf ich meinen Freund Vasi, mit seinem Freud in Griechenland wieder.

Zu viert standen wir am Hafen von Korfu und sahen, wie das stolze Schiff auslief, aber diesmal ohne uns.

Er nahm seinen Mann an der Hand und ich meinen, als wir gemeinsam in die nächste Spelunke zogen uns schon fast vergessene Seefahrer Geschichten erzählten, während die Aida am Horizont verschwand.


Denn, wer eine Reise macht, der hat was zum Erzählen.... Ahoi Piraten, AHOI...!!!!








Erkenntnis einer pensonierten „Piratin“ : „Die Guten Wege führen nach Rom, die andren aber überall hin“

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